Rheuma und trockene Augen
Warum die Verbindung wichtig ist –
und welche unterstützenden Maßnahmen möglich sind
Viele Menschen mit rheumatischen Erkrankungen berichten über trockene, gereizte Augen. Was zunächst wie ein unabhängiges Symptom erscheinen mag, kann in direktem Zusammenhang mit der Grunderkrankung stehen. Im Folgenden erläutern wir mögliche Zusammenhänge zwischen Rheuma und Augenbeschwerden – und zeigen diagnostische sowie unterstützende Optionen auf, die im Rahmen unseres spezialisierten Zentrums angeboten werden können.
Rheuma betrifft mehr als nur die Gelenke
Rheumatische Erkrankungen – wie etwa die rheumatoide Arthritis oder das Sjögren-Syndrom – gelten als systemische Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass neben den Gelenken auch andere Organe und Gewebe betroffen sein können – darunter insbesondere die Augenoberfläche. Häufige Symptome sind Trockenheit, Brennen, Rötung oder ein Fremdkörpergefühl.
Warum trockene Augen bei Rheuma auftreten können
Ein häufiger Grund ist eine verminderte oder gestörte Tränenproduktion infolge autoimmuner Prozesse, bei denen unter anderem die Tränendrüsen betroffen sein können. Besonders beim Sjögren-Syndrom – einer häufigen Begleiterkrankung bei rheumatischen Erkrankungen – kann das Immunsystem gezielt Tränen- und Speicheldrüsen schädigen. Auch andere rheumatische Krankheitsbilder können die Stabilität und Zusammensetzung des Tränenfilms negativ beeinflussen.
Solche Veränderungen begünstigen Reizungen und entzündliche Prozesse an der Augenoberfläche – etwa an Bindehaut oder Hornhaut. Ohne adäquate Behandlung können daraus chronische Beschwerden oder Komplikationen entstehen.
Was wir im Dry Eye Center leisten können
Bei Patient:innen mit rheumatischen Grunderkrankungen wird das Symptom „trockene Augen“ häufig unterschätzt oder ausschließlich mit befeuchtenden Tropfen behandelt – ohne der zugrunde liegenden Ursache ausreichend nachzugehen.
In unserem spezialisierten Dry Eye Center führen wir eine differenzierte Diagnostik durch, um die individuellen Ursachen Ihrer Beschwerden gezielt zu identifizieren. Auf dieser Grundlage können wir passgenaue, wissenschaftlich fundierte Behandlungsansätze auswählen.
Je nach Befund stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die individuell kombiniert werden können – mit dem Ziel, Ihre Beschwerden spürbar zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Was Sie zusätzlich selbst tun können
Zusätzlich zur Behandlung in unserem DryEye Center können folgende Maßnahmen zur Linderung beitragen:
- Optimierung des Raumklimas (z. B. Luftbefeuchter, Vermeidung trockener Heizungsluft)
- Bildschirmzeiten reduzieren, regelmäßige Pausen (z. B. 20-20-20-Regel)
- Warme Kompressen und regelmäßige Lidrandpflege
- Ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen (z. B. B-Vitamine, Vitamin E, Magnesium, Selen)
Wichtig zu wissen
Eine gut eingestellte rheumatologische Therapie kann sich auch positiv auf die Augensymptomatik auswirken. Unterstützende Hausmittel wie eine kurzzeitige Haferkur können individuell hilfreich sein – sollten jedoch nur in Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt erfolgen und keine medizinische Behandlung ersetzen.
Fazit:
Trockene Augen im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen sind häufig und behandelbar. Durch eine gezielte Diagnostik – wie sie in unserem Zentrum möglich ist – lassen sich Ursachen besser einordnen und passende Behandlungsansätze entwickeln.